Unsere Geschichte

Weihnachten 1967

In zahlreichen Nachtstunden und mühevoller Kleinarbeit, hatten meine Eltern für uns Kinder eine Carrerabahn aufgebaut. Man beachte die Tribüne und den Presseturm! Ich erinnere mich, dass all diese Dinge aus Sperrholz gebaut wurden. Auf das Holz wurde Gips aufgetragen, der dann später bemalt und beklebt wurde. Das war Modellauthentik pur!

… und damit es für uns Racker eine echte Überraschung wurde, mussten (durften) wir die letzten Tage vor Heiligabend bei Oma und Opa schlafen.

Nun ja! Wir hatten nicht lange Freude mit der Bahn! Es war halt zu einer Zeit, wo jeder Haushalt auf dem Fernseher (wenn es denn einen gab!?) eine bzw. zwei Zimmerantennen stehen hatte.
Um es kurz zu machen: es gab keine abgeschirmten Antennenkabel, Carrera-Autos waren nicht funkentstört und die Nachbarn waren echte Spiesser! Also war die ganze liebe Mühe umsonst und unter grösstem Protest wurde die Anlage wieder abgebaut!

Ich erinnere mich dunkel, dass es in meiner Heimatstadt Saarbrücken in der Nähe zu unserem Zuhause eine professionelle Slotbahn gab. Es muss wohl eine Holzbahn gewesen sein. Alles war so riesig für uns Knirpse. Da pilgerten wir dann ständig hin und drückten uns an den viel zu hohen Fenstern die Nasen platt. Einmal haben wir es geschafft, wie die Mäuschen, mit den Erwachsenen rein zu schlüpften. Wir verkrümelten uns irgendwo in einer dunklen Ecke und beobachteten mit ganz grossen Augen das Treiben.

Da flogen auch öfters mal Autos ab! Irgendwann, als da gerade mal wieder einer abgeflogen war und der Fahrer ans andere Ende der Bahn eilte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen. Ich nahm diesen riesigen Regler in der Hand! Der Typ wunderte sich, dass sein Auto wie von Geisterhand losfuhr… und ich mich darüber, wie verdammt schnell diese Dinger abgingen. Allerdings waren Spass und Erstaunen von kurzer Dauer. 
Es kam, wie es kommen musste. So schnell war wohl noch nie einer in diese Kurve gefahren. Die Ereignisse überschlugen sich! Es gab einen riesigen Abflug, eine ziemlich stramme Ohrfeige und wir flogen achtkant raus. Beim Rausschmiss wurde uns eingebleut, dass wir uns nie wieder dort blicken lassen sollen.

Autorennbahnfahren wurde für doof erklärt!!!

Carrera, die Zweite

Irgendwann im Sommer 2001 erzählte mir meine Freundin Eileen, dass sie sich als Kind immer eine Carrera-Rennbahn gewünscht habe. Mehr als eine Lego-Eisenbahn wurde aber nie daraus! Weihnachten 2001 war ich dann echt am überlegen, ob ich nicht als Knaller meiner Eileen eine Rennbahn unter den Christbaum legen sollte. Ich verwarf aber den Gedanken, da ich wohl Angst davor hatte, für verrückt erklärt zu werden. Ich erwähnte diese nicht umgesetzte Schnapsidee mal bei irgend einer Gelegenheit, worauf ich (zu meiner Verwunderung) als Feigling beschimpft wurde.
Beim nächsten Stadtbummel gingen wir in ein Spielwarengeschäft und wollten eine Carrerabahn kaufen!

„Wollen Sie eine Exclusiv oder eine Evolution?
Oder haben Sie nicht so viel Platz, dann wäre die Carrera-Go die bessere Wahl“, begann der Verkäufer.

„HÄÄÄÄÄ!?!?!?!“ 

Wir wollten eine mit vielen Schienen, einer Steilkurve, mit schnellen Autos und das ganze selbstverständlich zu einem guten Preis! 
Wir blieben noch ca. 2 Stunden in dem Laden und gingen als stolze Besitzer der Rennstrecke Avus mit zwei zusätzlichen Päckchen Geraden aus der Reihe Carrera Exclusiv nach Hause.

Zu Hause angekommen wurde auch schon die Bahn aufgebaut. Es stellte sich allerdings ziemlich schnell eine grosse Ernüchterung ein! Die Autos waren zwar schnell, aber die Strassenlage liess mehr als zu wünschen übrig.

Wir waren mehr damit beschäftigt uns gegenseitig die Autos wieder einzusetzen, als mit ihnen fahren. Und viel schlimmer: die Rundenzeiten waren vom Gefühl her auch nicht wirklich hitverdächtig. Darüber war es dann mittlerweile sehr spät geworden und wir gingen mit hängenden Köpfen ins Bett. Wir haben doch hoffentlich keinen Fehlkauf getätigt und 300€ in den Sand gesetzt???
So richtig schlafen konnte keiner und wir grübelten darüber nach, was da falsch läuft? Oder lag es daran, dass es uns als Kinder immer nur so schnell vorkam? 
Hey … und das lies mich wieder hoffen!

Der Stefan Piendl, der damals immer mit dabei war, wenn wir für Ford Autos fotografierten, der hat doch ab und zu erzählt, dass er in so einem Carrera-Club ist! Der wird helfen können!!!
Aneinandergekuschelt schliefen wir ein…

Erste Tat am nächsten Morgen:

„Hallo Stefan, ich bin’s der PM!“
„Hi, lange nichts von Dir gehört!“
„Na ja Du weißt ja wie das ist. Ich melde mich ja auch immer nur dann, wenn ich etwas brauche.“
„Macht nix – wo brennt’s?“

Dies war die kurze und knappe Einleitung unseres Gesprächs.
Ich erzählte ihm verschämt, dass ich es gewagt habe eine Carrera-Rennbahn zu kaufen. Und das ohne ihn vorher zu konsultieren (Stefan ist mittlerweile Zahnarzt)! Gott sei Dank hatten wir nach Experten-Meinung keinen Fehlkauf getätigt! Man (Frau auch) müsse nur wissen, dass es ganz selten Rennautos gibt, die aus der Packung heraus schnell seien. Tuning sei angesagt! Leitkiel tiefer setzen, andere Reifen aufziehen und die am besten noch einschleifen! Ganz wichtig sei aber die Anschaffung eines Rundenzählers, damit Veränderungen messbar werden!

Das Gespräch dauerte über 3 Stunden!!!

Die Sucht nimmt ihren Lauf

Mit grossem Einkaufszettel bestückt gingen wir wieder in die Stadt. Aber in all den Spielwarenläden gab es nie ein wirklich vernünftiges Sortiment – geschweige denn eine kompetente Beratung!

Wir müssen nach Köln zu Stefan!!!

Ein paar Tage später fuhren wir nach Köln und Stefan öffnete uns nach seinem Feierabend die Türen des:

Ein Paradies kann ich nur sagen!!!

Gegen 01.30 Uhr verabschiedete sich Eileen und ging ins Auto um etwas zu schlafen! Als ich dann mit Stefan in den Wagen stieg wurde Sie kurz wach, stellte fest, dass es mittlerweile schon 4 Uhr war und wir doch wohl einen an der Klatsche hätten. Es war mir alles egal. Ich hatte die einmalige Chance mich in einem professionellen Umfeld mit einem echten Profi zu unterhalten, meine Fragen los zu werden und vor allem darauf kompetente Antworten zu bekommen! (Stefan hat schon mehrmals die Clubmeisterschaften in Köln gewonnen). Stefan gab mir unter anderem auch Tips zur Lektüre www.car-on-line.de und einige Adressen vom Fachhandel. Ich hatte Glück, denn die www.renn-ecke-mannheim.de war so zu sagen direkt vor unserer Haustür. Die Car-on-Line habe ich mittlerweile im Abo und die Jungs von der Rennecke freuen sich immer, wenn ich durch die Türe komme. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Besuch dort. Als ich da rein kam stand gerade der Wolfgang an der Bahn und testete seinen neuen Ford Capri. Ich sage nur zu Eileen, dass ich mir absolut sicher sei, dass wir hier im richtigen Laden seien! Wolfgang machte einen Fehler. Er stoppte sein Auto auf der Start- und Zielgeraden und, wie wir Deutsche so sind, hatte ich sein Auto in der Hand.

„Bitte ja nicht die Reifen anfassen! Die sind für den Wettbewerb heute Abend eingeschliffen“,knallte er mir etwas vorwurfsvoll an den Kopf!
„Sorry! Aber genau so ein Auto will ich haben!“, entgegnete ich.
„So was gibt’s nicht zu kaufen! Muss man selber bauen!“, antwortete er.

Auch hier wurde es ein längerer Aufenthalt.

Eileen kaufte uns aber noch 2 Audi R8 – den Gelben und den Roten. Und ich kaufte je ein paar wieselflinke Reifen von Ortmann.
Einschleifen nicht vergessen!
Wir hatten ja mittlerweile neben etlichen Zusatzschienen auch den elektronischen Rundenzähler von Carrera. Veränderungen waren also messbar! Auto aus der Packung und das Deja-Vu. Tolle Modelle, aber flogen in jeder Kurve ab. Aber jetzt waren wir ja gewappnet. Also rein an die Box und Reifenwechsel! Unglaubliches Resultat: Viel weniger Abflüge und über zwei Sekunden schnellere Rundenzeiten! Und, wir staunten, Reifen-Schleifen brachte noch mal fast eine weitere Sekunde!!!

Echt Geil!!! 

Spielkameraden

Mein Freund Nick Mühlisch schüttelte immer nur den Kopf, wenn Eileen und ich von unserer Rennbahn erzählten – aber neugierig war er schon!
Also wurden Nick und seine Freundin Alex zum Kaffeetrinken eingeladen.
Na ja! Er fand das ja ganz witzig, aber … hmmm … das Ganze im Wohnzimmer aufgebaut? So ein gewisses Funkeln konnte ich jedoch in seinen Augen beobachten. Nick hatte aber zu diesem Zeitpunkt Wichtigeres im Hinterkopf. Sein Auswahlverfahren bei Air Berlin stand in den nächsten Tagen an.

An dem Tag wo er grünes Licht bekam, war ich durch Zufall in den Heiligen Hallen meines Chefs und erzählte, dass ich mir vor kurzem einen Joest-Porsche von Fly bei eBay ersteigert hatte. „Die sind nur noch schwer zu bekommen“, sagte ich. Was ich nicht wusste war, dass er noch etliche im Schrank stehen hat. Allerdings den Le Mans-Gewinner von ‘96 und ich hatte (Gott- sei-Dank) den ‘97 gesteigert … egal ich bekam zwei von seiner Assistentin in die Hand gedrückt! Noch am gleichen Abend bekam Nick den zweiten in die Hand gedrückt und auf die Schnelle haben wir ein Reglement vereinbart. Alles ist erlaubt, ausser Änderungen am Motor. Einmal, als Nick ein kleines Problem mit seinem Renner, sagte ich, dass das kein Problem sei. Ich hatte den Kreuzschlitz-Schraubenzieher schon in der Hand und wollte seinem Wagen zu Leibe rücken.

Kommt gar nicht in Frage!!!

Er lies sich den Schraubenzieher geben, verschwand mit dem Auto in der Küche und kam nach einigen Minuten mit zufriedenem Gesicht zurück.

Ferrari lässt sich auch nicht in die Boxen gucken!

Hat er ja Recht, aber in der Formel 1 ist auch seit Ende der letzten Saison der Sichtschutz vor der Box verboten.
Jochen Schmitt machte den fatalen Fehler, dass er seinem Sohn Paul mal versprach, mich mit ihm zu besuchen, um mit der Rennbahn zu spielen. Paul war ab da mehrmals täglich am Fragen, wann es denn endlich zu PM ginge. Er musste sich lange gedulden. Entweder war Jochen mit dem Flieger unterwegs oder ich! Aber letztendlich klappte es dann doch. Ich kann Euch sagen: er war auf Anhieb ziemlich schnell.

„Ich könnte hier noch stundenlang im Kreis fahren! Vielleicht habe ich eine etwas autistische Veranlagung!“, sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Ich weiss nur, dass Jochen seine Carrera Profi, die er von seiner Frau Nicole geschenkt bekam, mittlerweile auch aufgebaut hat (im Wohnzimmer!) und die beiden morgens durch folgende Geräusche geweckt werden: Surren von Elektromotoren, heftiger Einschlag und darauf ein schallendes Gelächter von Lola und Paul! Kurz vor ihrem AVRO-Typerating bekam Eileen die Aufgabe schon mal die Procedures zu lernen. Eine Unmenge von Informationen erschlug Eileen! Wo anfangen, was ist wichtig und was nicht!

Noch zu einer frühen Ausbaustufe der Bahn waren Daniela Keil (Volare) und Michael Lipponer samt Liesel bei uns zu Besuch. Zu dem Zeitpunkt waren noch die R8 der Renner. Liesel, ein Tibetterrier gab ziemlich schnell den Versuch auf die Autos zu fangen. Es war aber auch gemein! Kaum war ein Auto gestellt, da kam schon ein anderes angebraust. Daniela erklärte uns, wie so manch andere(r) ohne Verständnis für dieses Hobby, für verrückt. Allerdings hatte sie dann doch ihre liebe Mühe, ihren Michael nach Hause zu bekommen.

Karsten (Knocky) Topolar, in frühen Jahren selbst Besitzer einer Carrerabahn, musste erst gar nicht überzeugt werden. Als eingefleischter Ford-Fan ist er jetzt schon Besitzer mehrerer Ford-Modelle. Mittlerweile kommt er sogar auf dem Heimweg vom Fliegen noch in Uniform vorbei, um ein paar Runden zu fahren. Da Kai (s’Hilde) Rehberger bei ihm ein- und ausgeht (und ihm immer den Kaffee wegsäuft), schleifte er ihn kurzerhand zu mir, um ihn gleich mit in die Sucht zu reissen.
Kommentar nach Kai’s erster Runde:

Boaaahh! Geil!!

… und war danach nicht mehr vom Regler zu bekommen!

Und mit dieser kleinen Epidemie waren die Gründungsmitglieder des Clubs gefunden…

Erste Stufe

Wie bereits erwähnt, fing alles mit der Avus Exclusiv und zwei zusätzlichen Päckchen „Geraden“ an. Die Avus hat knapp 9 Meter und eine Carrera-Gerade misst 35 Zentimeter. D.h. wir hatten schon mal 11 Meter Strecke in unserem Wohnzimmer. Das wurde uns dann aber schnell etwas zu langweilig. Gab es nicht auch Kurven mit anderen Radien?

Zweite Stufe

Die „Kurven 2“ und „3“ mussten her und die erste Ausbaustufe entstand. Allerdings mit einem kleinen Hick-up: Fast fertig, stellte ich fest, dass ein 1/4-Stück fehlte. Also, noch mal schnell in die Renn-Ecke!? Es war Mittwoch und da hatten die Clubabend und so machte ich mich um 21.00 Uhr noch mal schnell aus dem Haus. Erfolgreich! Noch am gleichen Abend testeten wir unseren neuen Kurs, der mittlerweile eine Länge von 14 Metern angenommen hatte.

Dritte Stufe

Aber irgendwie war das alles noch nicht befriedigend! Also auf zur Ausbaustufe 3! Es wurden noch Päckchen von der „Kurve 1“ und weitere Geraden gekauft. Gott-sei-Dank hatte ich bei meinem Nachteinkauf neben den 1/4-Stücken auch ein Päckchen 1/3-Stücke gekauft. Ein Infield wäre eigentlich nicht schlecht. I ch befasste mich einige Abende mit dem Carrera-Streckenplaner und mit meiner neu ausgedruckten Liste machte ich mich wieder auf in die Renn-Ecke. Mit den 2 zusätzlichen Päckchen „Kurve 1“ war der Kurs mittlerweile auf eine Länge von 19 Metern angewachsen.

Vierte Stufe

Das Programm gab allerdings den neuen Kurvenradius nicht her. Aber wir sind ja clever und behalfen uns mit einer Notlösung. Die „3er-Kurve“ wurde einfach an Anfang und Ende eine Schienenbreite versetzt und schon war die weitere Planung möglich)! Damit es aber ein Bild gibt, habe ich in das Layout, welches hier abgebildet ist, die grosse Kurve „gestückelt“ eingebaut! Die Dinge nahmen mal wieder ihren Lauf. Bewaffnet mit meiner Teileliste ging’s zur Rennecke und es wurden für ca. 500,00 DM weitere Schienen gekauft.

Der 2.Weihnachtsfeiertag wurde dann damit verbracht, den alten Kurs auseinander zu reissen und gemäss des neuen Plans mit den neugekauften Schienen wieder zusammen zu stecken. Mit von der Partie waren Knocky und Kai…
Irgendwann mal am Nachmittag kam Eileens Mutter vorbei und wollte ganz gemütlich mit uns Kaffeetrinken – wurde aber nicht wirklich an der Tür empfangen. Eileen saß, wie so oft in der letzten Zeit, am Küchentisch und paukte ‚Procedures‘ und wir waren ja beschäftigt. Ich weiss eigentlich gar nicht mehr, wer von uns den Türöffner betätigt hatte.

Plötzlich blickte jedoch ein entsetztes Gesicht ins Wohnzimmer. 
„Oh mein Gott!“
„Kannst ruhig wie immer Peter sagen“, entgegnete ich.
„Ich muss das hier ja wohl nicht kommentieren“, sagte sie.
„Nööö“, war meine knappe Antwort.

Schliesslich waren wir im Stress und wollten fertig werden, um endlich auf unserer neuen Errungenschaft unsere Kreise zu ziehen. Die Strecke misst jetzt 30 Meter und ist – gemäss Aussage des Slot-Racing-Experten Stefan – der absolute Hit. Stefan war ein Wochenende bei uns zu Besuch.

Ihr werdet es kaum glauben, aber da der Raum immer begrenzter wird und wir ihn nicht neben dem Kühlschrank schlafen lassen wollten, hat er sozusagen auf dem erweiterten Infield genächtigt… Echter Slotter der Stefan! Meine absolute Hochachtung! Fremder Kurs, fremdes Auto und (das Schlimmste) nicht seinen „Spezial-Regler“. Und trotzdem war er war immer mindestens 3 Zehntel schneller (meistens 5)! Als wir ein paar Tage später bei Eileens Eltern zum Essen waren und das Thema ‚Wohnzimmer‘ nochmals angesprochen wurde, sagte ich nur knapp, dass unsere Wohnung überhaupt kein Wohnzimmer habe, sondern nur ein ‚Spielzimmer‘. Es stand schon immer außer Zweifel, dass diese Wohnung nur ein Notquartier sein sollte! Die Carrerabahn hat jetzt aber die Suche nach einer neuen Behausung beschleunigt. Ich hatte Eileen versprochen, dass ich die Bahn wieder abbaue … aber nicht wann! Spätestens beim Auszug ist dies dann soweit!!! ;-)) Wir haben da so ein Häuschen mit einem kleinen angegliederten Gewerbeobjekt im Auge! Vielleicht das zukünftige Clubheim für den in Gründung befindlichen Carrera-Club!?

slotters-paradise

Der Name soll auf alle Fälle Programm sein!

Der Abbau

Heute, mit der Langzeit-Erfahrung ein „Spielzimmer“ zu besitzen, muss ich dann doch zugeben, dass es etwas lästig wurde, kein Wohnzimmer zu haben. Aber egal – wir sind eine Erfahrung reicher geworden. Beim Einläuten der nächsten Stufe brauchte ich auch kein schlechtes Gewissen zu haben, da wir gerade einen Mietvertrag unterschrieben haben.
Seit dem 01.06.2003 haben wir in der Schulstrasse 23 in Ladenburg (Eingang „Neue Anlage“) die Räume einer ehemaligen Videothek angemietet. Steigt Man(n) oder Frau die fünf Eingangsstufen hinauf, so erreicht man ein kleines Foyer. Zur Linken erstreckt sich die Weite eines 100 qm grossen Raumes, der genug Platz zum Enfalten unserer Strecken-Ideen bietet… 6-spurig natürlich! Wer im Foyer nach rechts abbiegt steht dann im Shop des (www.)slotters-paradise(.com). Die Planung sah vor, dass wir unseren Shop zum 1.Juli 2003 eröffnen. Aber das haben wir dann erst zum 29.11.03 geschafft, da wir während der „Grill- und Cabrio-Saison“ unsere Zeit damit verbrachten die Clubräume zu renovieren. Auch dachten wir, dass es geschickter sei den Laden erst zu eröffnen, wenn die Clubbahn auch befahrbar ist! Das dauerte aber alles etwas länger als geplant, wie Ihr unter Clubgründung nachlesen könnt. Aber wir haben es dann endlich geschafft und fahren mittlerweile schon die ersten internen Rennen. Jeder der mal reinschnuppern will ist natürlich gerne eingeladen vorbei zu kommen! Leihautos und Regler stehen zur Verfügung.

Erstens, kommt es anders…und zweitens, als man denkt!

Nachdem nun die Idee geboren war, einen Slotracing-Club zu gründen, wurden die Ideen immer weiter gesponnen. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir ein Geschäft integrieren müssen, damit sich die ganze Sache trägt – also ein Slotracing-Fachgeschäft mit angegliederter Clubbahn! Irgendwann waren wir in Schriesheim praktisch unterschriftsreif, als Karsten die Mega-Location in Ladenburg entdeckte:

Eine Videothek, die in Kürze geschlossen werden sollte und vom Grundriss die Verwirklichung unserer Ideen optimal ermöglichte. Eilig einberufene Treffen mit den Vermietern führten dann schnell zum Erfolg. Die Chemie passte, der Preis stimmte und im Haus wohnen auch nur nette Leute … also Mietvertrag unterschreiben!
Nun ja! Im Juni 2003 war es dann endlich soweit für die Schlüsselübergabe in der Schulstrasse 23 in Ladenburg.

Baustufe 1

Unsere Zielsetzung war zunächst die Renovierung des kleinen Raumes, in welchem später unser Ladengeschäft Einzug halten sollte.

Erst mal alles rausreißen!!!

Hier kam sofort die neu erstandene Kreissäge zu ihrem ersten Einsatz. Einen Schnitt in der Mitte und dann rohe Kräfte walten lassen. Nachdem dann die beim „Abbruch“ entstandenen Schuttberge vom kleinen in den großen Raum entsorgt waren, ging es erst einmal zum Großeinkauf (und Fleischkäs-Brötchen-Essen) ins Bauhaus. Frisch gestärkt und mit neuem Material ausgestattet wurde eifrig eine neue Wand eingezogen und die Unterkonstruktion für die Deckenabhängung montiert. Unsere Zielsetzung war zunächst die Renovierung des kleinen Raumes, in welchem später unser Ladengeschäft Einzug halten sollte.

Die nachfolgenden Arbeitsschritte lauteten: Neue Elektrik installieren, Gipskartonplatten an die Decke nageln, gleichzeitig die Löcher für die Halogenstrahler bohren, alles verspachteln, schleifen, noch mal verspachteln, wieder schleifen, Feinspachteln und ein letzter Schleifgang!

Eine Sauerei, die Ihresgleichen sucht!!!

Aber wir wollten es ja schön haben …

Während Karsten und Denise den Verkaufstresen aufgebaut haben, vergnügten sich PM und Eileen mit dem Aufbau des Glasregals. Als dann beide Teams mit ihrer Arbeit fertig waren, wurde der Tresen auch gleich einem ersten Praxistest bezüglich Höhe und Funktionalität unterzogen.
Da wir zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Ware hatten, ersetzte Maler Schmitt die Artikel kurzerhand durch spendierte Eisbecher 🙂

Praxistest bestanden … Laden fertig!!!

Aber eines haben wir die ganze Zeit vermisst! Wir hatten schon lange keinen Regler mehr gequält und Rennwagen über die Schienen geprügelt… War es ein Fehler gewesen, so früh aus dem Spielzimmer wieder ein Wohnzimmer zu machen???

Irgendwie schon, denn kurze Zeit später standen wir erneut mit großen Mengen an Dachlatten und Schrauben beim Bauhaus an der Kasse!

Falls Ihr es noch nicht getan habt, könnt Ihr unter „Wie alles Begann“ nachlesen, wie der Club mit seiner Bahn und eigenem Ladengeschäft entstanden ist. Beim Entwurf unserer Clubbahn hatten wir von Anfang an eine 6-spurige Ausführung vorgesehen, bei der alle Spuren die gleiche Länge von etwa 45 Metern aufweisen. Das haben wir nicht ganz geschafft, aber 42,68 Meter hat sie.

Die Zeitmessung erfolgt mit einer Anlage von Bepfe. Somit können Rundenzeiten auf 1/1000 Sekunden genau gemessen werden. Anfängliche Fehlmessungen durch Einstrahlung von Tageslicht sowie der Halogen-Deckenleuchten gehören der Vergangenheit an. Die Stromversorgung erfolgt jeweils für eine Spur über ein stabilisiertes Netzteil mit einem Regelbereich von 0 – 30 Volt bei 5 Ampere. In den Schienen haben wir 2,5 mm starken Kupferdraht eingezogen, der an 15 Stellen durch eine separate Ringleitung eingespeist wird. So ist gewährleistet,dass zu jeder Zeit und an jedem Streckenabschnitt der gleiche Strom bzw. die gleiche Spannung anliegt.

Hier noch ein paar Eckdaten über die verbauten Schienenteile aus dem Hause Carrera:

ArtAnzahlArtAnzahl
Standardgerade249Randstreifen Gerade182
Kurve 1/3032Innenrandstreifen Kurve 120
Kurve 2/3046Innenrandstreifen Kurve 212
Kurve 3/3046Außenrandstreifen Kurve 332
Kurve 4/1528Außenrandstreifen Kurve 422
1/4 – Gerade6
1/3 – Gerade12

Ansonsten haben wir ca 1,2 Kilometer Kupferdraht verbaut und ich möchte jetzt hier nicht aufführen, wieviele Quadratmeter Spanplatten, Gipskartonplatten, Schrauben, Nägel etc. verbaut wurden!!! – Mehr als wir uns je vorstellen konnten!!! ;- ))